Leitungswasser mal in seiner zerstörerischen Weise
Ein Tropfen Wasser aus der Wohnzimmerdecke im Erdgeschoß, irgendwann noch einer, und später nochmal einer. Es hörte sich gar nicht so schlimm an, als der Kunde bei uns anrief. Da sich, leicht versetzt, oberhalb des Wohnzimmers, das Bad der Familie befand, war sofort klar, dass dort etwas defekt sein muß.
Zuerst wurde nur eine kleine Öffnung in die Verkleidung des Duschsockels gestemmt, um eine endoskopische Aufnahme zu machen. Leichte Feuchtigkeit war festzustellen, aber immer noch nichts Besorgnis erregendes. Da sich nach ein paar Tagen maschineller Trocknung nicht die zu erwartende Besserung einstellte, wurde die Duschumrandung etwas großräumiger geöffnet.
Es stellte sich ein erschreckendes Bild dar, wie wir es in über 20 Jahren Praxis auch noch nicht gesehen haben. Die komplette Holzkonstruktion (es handelt sich um ein Fertighaus, Baujahr Anfang 1970er Jahre) ringsum und unter der Dusche war extrem stark durch Fäulnis und Pilz befallen und teilweise gar nicht mehr vorhanden. Ein Ergebnis von monatelangem Einwirken der Feuchtigkeit.
Die Holzdecke zwischen Obergeschoß und Erdgeschoß mußte großräumig geöffnet und die nasse Dämmung entfernt werden. Einige Holzbalken mußten erneuert werden, Fußboden und Decke eh sowie sämtliche Rohr- und Elektroleitungen im Schadenbereich. Dann begann der Wiedereinbau des Badezimmers, komplett neu verfließt.
Für die mehr als 8 wöchige Sanierungszeit wurde der Familie eine Dusche im Keller als Notbehelf installiert. Schadenhöhe: mittlerer 5-stelliger Bereich.